2. Wichtelgeschichte – Wichtel lernt das Spielzeugleben kennen

Für Wichtel begann das Leben, als das Kindermädchen ihm die gelbe Zipfelmütze fertig angenäht hatte. „Schaut, Kinder, er ist fertig.“ „Er kann ganz alleine stehen“, stellte Andrea fest. „Und wenn man pustet fällt er um“, kicherte Anna. Oder war das etwa Wichtel selbst, weil das Pusten am Bauch kitzelte? Jedenfalls schaute er gleichbleibend freundlich. Gerade lag er umgepustet auf dem Rücken. Da wurde zum Essen gerufen. Die beiden Mädchen verschwanden und es war still.

„Ich bin fertig. Und ich kann stehen und umgepustet werden. Manchmal sind da zwei Mädchen und eine Frau. Und dann bin ich wieder alleine.“ Ach, er war neugierig, was sein Wichtelleben noch mit sich bringen würde. Aber es gelang ihm nicht all zu lange neugierig zu sein. Er lag so gemütlich auf dem Rücken und suchte einen Namen für das Gefühl in seinem Bauch.

Da, schwups, flog er durch die Luft. „Fang auf Andrea, da fliegt ein Wichtel.“ Aber sie war zu langsam. „Das ist doch kein Ball! Armer kleiner Wicht. Bestimmt hat er sich etwas gebrochen. DSC_4902Komm, lass uns Krankenhaus spielen.“ Wichtel wurde untersucht. Und der Arm wurde mit einem Taschentuch eingegipst. Wichtel wurde ins Puppenbett gesteckt. Ganz ernst sah ihn Andrea an: „Du musst jetzt stillhalten und ganz viel Geduld haben.“

Geduld – das war das Wort nach dem Wichtel gesucht hatte. Spielzeuge brauchen Geduld.

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