Gedanken im Gedenken

P1000370Wenn jemand uns verlässt – uns vorrausgeht in die kommende Welt – ist oft der erste Schreck, dass wir ihn nichts mehr fragen können. Wie siehst du das? Wie hast du diese Zeit erlebt? Wie deutest du deine Lebenserfahrung? Alle diese uns immer zu spät wichtig erscheinenden Fragen.Was bleibt ist oft  Interpretation, Vermutung,
Hypothese.
Nun wird das Bild noch einmal reich, angeleuchtet, ausgemalt durch die Erlebnisse und Begegnungen die wir einander erzählen.  Wir lernen näher kennen, wen wir verloren haben, vielleicht verwundert, dass wir mit verbundenen Augen nebeneinander lebten. Die Gewichte verschieben sich. Was waren schon die täglich lästigen Eigenarten im Anblick dessen, wer dieser Mensch vor Gott war?

Wir weinen um uns und fühlen wohl etwas von Waisenkindern. Der Fluß der Zeit fließt weiter. Neue Bilder, neue Erfahrungen. Die Toten scheinen uns herausgenommen aus dem Fluß. Und sie begleiten uns doch.

In Norwegen sagt man, dass immer drei miteinander gehen. Eine Erfahrung, die sich oft bestätigt. Drei aus meinem Umfeld. Auch wenn sie einander nicht kannten sind sie durch ihr zeitnahen Sterben in mir verbunden. Und dort? Wer weiß es?

Ein Gedanke zu „Gedanken im Gedenken“

  1. Ein schöner Gedanke, alles in allem. Was mich daran irritiert, ist das mit dem Dreier, obwohl ich diese Beobachtung auch aus meinem Dorf kenne. Was mich daran irritiert? Immer, wenn einer stirbt, gibt es doch einen, der direkt vor ihm gestorben ist, und einen, der direkt nach ihm gestorben sein wird. Macht zusammen drei. Zur Bestätigung der norwegischen Dreier-Regel Es kommt also bloß darauf an, dass das eigene Herz groß genug ist, drei Verstorbene im Herzen so zusammen zu sehen, dass ihr jeweiliges Scheiden mit den beiden anderen in Verbindung gebracht werden kann. Oder?

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