6. Wichtelgeschichte – In Wichtel steckt Musik

Anna und Andrea fingen gemeinsam an Flöte zu lernen. Beide bekamen eine Blockflöte, einen Notenständer und ein Heft. Fast jede Woche lernten sie einen neuen Ton. Bald konnten sie kleine Lieder spielen. Wichtel gefiel es besonders gut, wenn sie gemeinsam spielten, eine die hohen, eine die tiefen Töne. Warm und gemütlich klang das. Aber Anna war nicht so eifrig im Üben. So blieb Andrea mit den zwei Stimmen alleine. Geduldig spielte sie sie nacheinander. Aber das schien ihm nicht ganz das Rechte zu sein. Als gerade die hohe Stimme wieder an der Reihe war, fühlte sich Wichtel plötzlich ganz voller Wohlwollen. Und plötzlich kamen die tiefen Töne aus seinem eigenen Bauch. Erschrocken schaute sich Andrea um: „Anna, bist du etwa unter dem Bett.“ Aber da war niemand. Auch nicht hinter der Tür. „Vielleicht bin ich ja so musikalisch, dass ich die zweite Stimme in meinem Kopf höre?“, dachte Andrea bei sich. Sie hörte gerne, wenn die Leute sie musikalisch nannten, wenn es um die Flöte ging. Singen war ihr eher fremd.
Voll Schwung blies sie weiter die erste Stimme. Und hörte die zweite auch. Dann spielte sie zarter, lauschte. Daher kam der Ton. Da aus dem Regal. P1000834Da wo Wichtel stand.

Der Ton kam aus seinem Bauch. Eindeutig.

Anna kam mit der Flöte. „Soll ich die zweite Stimme spielen?“ „Nein, hör mal, Wichtel kann das auch,“ verriet Andrea der Freundin. Aber der war ganz still. Dabei wollte er doch gerne weiter brummen. Aber Wohlwollen lässt sich nicht vorführen. Das mit der Musik ging nur, wenn er mit Andrea alleine war.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert