7. Wichtelgeschichte – Einen Namen haben

Eines Tages kam ein Mädchen mit einem kleinen Bären zu Andrea. Die Mädchen gingen in den Garten und ließen ihr Spielzeug im Zimmer liegen. „Woher kommst du?“, fragte Wichtel vorsichtig, denn er hatte mit Bären noch keine Erfahrung. „Israel“, brummte der Bär. Und weil er gerne ein bißchen angeben wollte: „Ich bin mit dem Flugzeug gekommen.“ Da fiel ihm ein, dass ein höflicher Bär sich erst einmal vorstellt. „Bibabär ist mein Name“, sagte er also.
Wichtel war weder von Israel noch vom Flugzeug beeindruckt. Aber er wollte wissen, was ein Name ist. „So ruft mich mein Mädchen – sonst weiß ich ja nicht mit welchem Bären sie redet,“ erklärte er.OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Wichtel dachte eine Weile darüber nach. „Wie fühlt es sich denn an einen Namen zu haben?“ fragte es neugierig. Darüber hatte Bibabär noch nie nachgedacht. „Nun, man weiß dann wer man ist. Es fühlt sich gut an. Persönlich. Wichtig!“

Wichtel merkte, dass er auch gerne einen Namen haben würde. „Bibabär, woher hast du deinen Namen. Und warum weißt du, das es deiner ist?“ fragte Wichtel. Es fühlte sich gut an Bär mit seinem Namen anzureden. „Meinen Namen, den habe ich von Shavit, meinem Mädchen, bekommen. Zuerst war ich einfach irgend ein Bär. Und dann…“ Bibabär verstummte. „Was dann?“, wollte Wichtel wissen. Bibabär war ein bißchen verlegen. Aber dann verriet er das Geheimnis doch. „Als Shevit mich angeschaut und mit mir gespielt hat, hat sie mich lieb gehabt. Und dann hat sie mir den Namen einfach geschenkt.“ „Einfach geschenkt“, wiederholte Wichtel staunend. Und es schien ihm plötzlich als gäbe es nichts wichtigeres auf der Welt, als seinen Namen zu kennen.

„Vielleicht kann mein Mädchen ja dein Mädchen fragen, wie du heißt?“ schlug Bibabär vor. Und er hoffte sehr, dass Andrea ein Name einfiel. Notfalls konnte sein Mädchen ja helfen. Shavit fiel nämlich immer etwas ein.
„Oh, ja,“ jubelte Wichtel. Und war sehr aufgeregt, weil er schon bald einen Namen haben würde. Geschenkt. Einen ganz eigenen Namen.

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