4. Wichtelgeschichte – Wichtel wird aufgeräumt

Es war ein langer Nachmittag. Und noch viele Spiele waren den Mädchen eingefallen. Sie hatten Wichtel verarztet, gemalt, die Puppen frisch angezogen, Nüsse geknackt. Und die Malsachen lagen auch noch herum. „Jetzt wird aber aufgeräumt“, sagte Mutter, als sie nach Hause kam. Aufräumen war nicht so beliebt. Wichtel hatte festgestellt, dass es darin bestand, Dinge an andere Plätze zu legen. Anna sammelte die Puppenkleider ein. Andrea sortierte die Stifte. „Da, das Taschentuch gehört in den Papierkorb.“ Dort also verschwand Wichtels Gips. Und die Nußschalen.

P1000831„Fertig“, verkündete Anna. Und Andreas Mutter war eigentlich zufrieden. Nur Wichtel lag noch genau in der Mitte des Zimmers. „Und das da?“ fragte sie. Sie kannte Wichtel noch nicht. „Den hat uns das Kindermädchen gestrickt.“ „Mit fünf Nadeln.“ „Und wo gehört er hin?“ wollte Andreas Mutter wissen. Ratlos schauten sich die Mädchen an. Er war keine Puppe, kein Stofftier, nichts zum Bauen. „Nirgends, er passt zu garnichts,“ meinte Andrea. „Weil er einmalig ist“, verteidigte das Kindermädchen den kleine Wicht.

Aufgeregt spitzte Wichtel die Ohren. War das nun gut oder schlecht einmalig zu sein?
Die Mutter hob Wichtel auf, schaute in sein freundliches Gesicht und sagte. Einmalig ist Andrea auch. Dann nahm sie ihn, und legte ihn in Andreas Bett.

Wichtel fühlte sich geehrt. Hätte die Mutter noch einmal hingeschaut, dann hätte sie gesehen, dass er noch mehr lächelte als sonst.

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