Gemeinschaft der Heiligen

„Der ist mir Mutter, Bruder und Schwester, der den Willen Gottes tut“, sprach Jesus, als er von seiner Familie heimgesucht wurde. So sind wohl die Heiligen alle Verwandte des Herrn. Eine große Familie. Niemand ist heilig für sich. Sie sind heilig für IHN, zum Aufbau seines Leibes, IHM zur Freude und uns zur Wegweisung. Sie nachahmen heißt nicht kopieren, sondern sich inspirieren lassen. Durch den Geist, der in ihnen wirkt, SEINEN Geist tiefer verstehen lernen. Die Heiligen gehören IHM ganz. Sie geben sich, erkennend, dass sie von ihm geschaffen, in freier Hingabe zurück. Ihr starkes Selbst verwirklicht IHN, baut IHN auf.
Die Heiligen sind als Erdenbürger Kinder ihrer Zeit und weder vor Irrtum noch vor Sünde gefeit. Aber weil ihr Wille, ihr Sinn, ihr Herz auf IHN gerichtet ist, kann etwas von IHM hindurchscheinen. Sie teilen gern, was sie empfangen dürfen. Nur das Leid behalten sie, es selber für IHN zu tragen. Oft ist es viel, so viel, dass noch in ihrem Tragen ersichtlich wird, dass sie getragen sind. Gemeinsam ist ihnen die Freude.
Völlig verschieden ihr Charakter, ihr Werk, ihr Wirkungskreis, ihre Aufgabe. Die Gemeinschaft der Heiligen ist die überzeitliche Versammlung größter Unikate. Ihre Wirkkraft endet nicht mit dem Tod. Manche von ihnen versprachen zu Lebzeiten, von der unsichtbaren Welt aus mitzuwirken.
Wie viele wohl den Augen der Welt völlig verborgen bleiben? Die in der sichtbaren Welt nie „zur Ehre der Altäre“ erhoben werden, werden darüber nicht betrübt sein. Denn in ihrer Gemeinschaft haben Neid und Eifersucht keinen Raum. Raum hat unter ihnen nur das Gotteslob, das jeder Stimme bedarf. Ein Lob dem EINEN. Ein einiges, einmütiges Lob. Ach, mitsingen dürfen…

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